Lilien pflücken statt Fleuroptag
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- 17. Feb.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. März
Fakten
Stadion | Eintracht-Stadion |
Ort | Braunschweig |
Kapazität | 23.000 |
Datum | 15.02.2025 |
Spiel | Eintracht Braunschweig (16.) : Darmstadt 98 (12.) |
Ergebnis | 1 : 0 |
Zuschauer | 18.714 |
Liga |
|
Ebene* | 2 |
Liga (vollständig) | 11 von 18 |
Ground - alt | ja - 85. Besuch |
Ground - neu | nein |
Spiel in 2025 / Gesamt** | 6 / 245 |
*internationaler Indikator des Fußballniveaus vergleichbar mit anderen Ligen
** Anzahl Spiele im laufenden Jahr / Anzahl Spiele insgesamt
Vorspiel
Gestern wurde der Fleuroptag wie jedes Jahr ignoriert. Dafür sollte Uschi heute eine Lilie von mir gepflückt bekommen. Hoffentlich. Es knisterte wie immer. Sollte es etwa das erste Mal in dieser Saison zwei Siege nacheinander für die Eintracht geben? Zumindest war unser Blick geschärft, da das Doppelkopfspielen am Vorabend ausfiel, da Udo von Bazillen heimgesucht wurde. Diese Abende gehen erfahrungsgemäß bis ca. 3:30 Uhr und es wird kein stilles Wasser getrunken. Es wäre heute verdammt hart geworden. Trotz des klaren Blickes musste Uschi mich erst in der Straßenbahn auf ihre neue und richtig schicke Braunschweig Tasche hinweisen – ob ich da nochmal besser werde?
Darmstadt? Lilienschweine (so werden sie oft besungen)? Sagt mir irgendwie nichts. Es gibt wohl kaum eine Stadt wie diese, mit der ich nichts in Verbindung bringe. Ich habe auch noch von niemandem gehört, der da war oder zumindest, was drüber erzählt hat. Und dann noch ein Blümchen als Vereinswappen und kein Adler, Löwe oder wenigstens ein Zicklein wie andere Clubs. Immerhin hatte ich als Numismatiker mit Lilien schon viele Berührungspunkte. Denn die Lilie ist ein heraldisches Symbol, welches auf etlichen Münzen zu sehen ist. Und auch der AC Florenz trägt die Lilie im Vereinswappen. Na immerhin. Bleibt aber dabei, Darmstadt 98 ist für mich der Club der Langeweile.
Einzig Totte Lieberknecht, unser Braunschweiger Junge, hauchte dem Club mal kurz etwas Glanz ein aber auch das ist schon wieder Geschichte.
Ground
Der Eintracht-Ground ist eingefroren und es schneite andauernd leicht. Fast romantisch in unserem Tempel. Und richtig gut drauf war der Typ, der mich auf Sprengstoff abtastete. "Haben Messer dabei?" - " Nein" - "Warum nicht?". Coole Socke.
Spiel
September 2019 gab es ein Torfestival beim 5:4-Sieg der Eintracht. Schnell wurde klar, dass es das heute nicht geben wird. Aber es wurde bissig um jeden Ball gekämpft und der Heimmannschaft war anzumerken, dass sie einen Sieg einfahren will, um von den Abstiegsrängen zu kommen. Die Preußen Münster-Niederlage vom Freitagabend machte das möglich. Die Blau-Gelben kickten für ihre Verhältnisse richtig gut, aber vorne wehte wieder nur ein laues Lüftchen. In der 60. Minute machte es wieder unser neuer Liebling, Lino Tempelmann zum 1:0. Unglaublich, dass S04 ihn und Ron-Thorben Hofmann haben gehen lassen. DANKE Schalke! Dann wurde es noch besser, weil kurz danach eine Lilie mit Gelb-Rot bedacht wurde, auch wenn das keine typischen Lilienfarben sind. Gegen Ende lag Ivanov dann noch zweimal mit Kopfverletzungen für mehrere Minuten am Boden. Wieder auf dem Platz schraubte er sich gleich wieder hoch und wuchtete einen Kopfball weg. Dann hat die Eintracht das Ding mit vollem Einsatz über die Zeit gebracht, welch' Glücksgefühle!
Stimmung
Die eisige Kälte hat wohl einige Fans dazu motiviert Couch mit Sofa und Sky zu präferieren. 18.714 stellen nämlich Saisonminusrekord dar. Ihr Weicheier habt was verpasst. Nächstes Mal wieder Arsch hoch und hin zur Hamburger Straße!
In der Südkurve protestierten die Ultras mit einem Banner gegen den Teilausschluss der Zuschauer beim Derby im Niedersachsenderby am 9. März. Ich sehe das anders. Die rohe und menschenverachtende Gewalt der Derbys widern mich an und ich gehe so lange nicht mehr hin, bis das Problem in den Griff bekommen wird. Somit boykottiere ich das Derby auch aber aus anderen Gründen die der Ultras. Die Stimmung war wie immer bestens. Je näher das Spiel dem Ende zuging, desto geiler wurde es. Ihr kennt es ja, wenn jeder Schuss des Gegners ins Aus und jede Blutgrätsche der Blau-Gelben frenetisch abgefeiert werden. Und Ivanov erlebte das erste Mal in Braunschweig Ivanov-Sprechchöre, nachdem er beim zweiten Mal am Spielfeld entlang zur Mittellinie gegangen war, um sich nach der Kopfnuss wieder einwechseln zu lassen - mega!
Nach Abpfiff tobte der Darmstädter Trainer Kohfeldt noch etwas rum und paulte Kessel und Pfitze an. In der Zeitung lasen wir dann auch, warum. Er unterstellte Ivanov Schauspielerei und regte sich darüber tierisch auf. Komisch, beim Handball ist jeder Coach glücklich, wenn er vor den letzten Minuten noch eine Auszeit zur Verfügung hat, um nochmal eine letzte taktische Anweisung zu gaben. Vielleicht hätte Kohfeldt das auch ieber machen sollen, als zu schmollen.
Fazit
Der Schweinekälte zum Trotz gab es ein von Uwe spendiertes Sieges-Wopi. Herrlich, dabei nochmal alles Revue passieren zu lassen, den Man of the Match zu bestimmen und sich auf zigfache Blicke auf die Tabelle zu freuen.
Fotos









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