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Mantel-Klaus spielt Hells Bells

  • Autorenbild: Cookie
    Cookie
  • 15. Mai
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 3. Nov.



Fakten

Stadion

Konrad-Koch-Stadion

Ort

Braunschweig

Kapazität

5.000

Datum

14.05.2025

Spiel

Acosta Braunschweig (12.) : SV Lengede (13.)

Ergebnis

1 : 1

Zuschauer

160

Liga

Landesliga Braunschweig

Ebene*

6

Liga (vollständig)

5 von 16

Ground - alt / Anzahl Besuche

ja / 3

Ground - neu / Anzahl Grounds

nein

Spiel in 2025 / Gesamt**

27 / 270

*internationaler Indikator des Fußballniveaus vergleichbar mit anderen Ligen

** Anzahl Spiele im laufenden Jahr / Anzahl Spiele insgesamt



Vorspiel

Ein kompletter Landesliga-Braunschweig-Spieltag zeitgleich in Braunschweig, das gibt es äußerst selten. Und der sollte nicht ohne mich stattfinden. Meine Wahl fiel auf den Abstiegskracher Acosta Braunschweig (letzter Nichtabstiegsplatz) gegen den SV Lengede (erster Abstiegsplatz). Erstens, weil die größte Brisanz drinsteckte. Zweitens, weil ich das Stadion liebe. Drittens, weil es mit dem Fahrrad gut zu erreichen ist. Und es geht ja auch darum, dass im nächsten Jahr wieder das Parkderby Acosta gegen die Freien Turner stattfindet. Diese beiden Clubs kämpfen seit Jahren um den Titel „Beste Mannschaft hinter Eintracht und Eintracht II". Hinzugesellt hat sich zu den beiden in den letzten Jahren noch Vahdet Braunschweig, die mit neuem Großsponsor in der kommenden Saison diese Position erobern wollen. Acosta geht mit Rückenwind in die Partie, weil sie drei Tage zuvor gerade das Parkderby mit 1:0 gewannen. Trotzdem ist der SV Lengede der Favorit, da er die letzten fünf Spiele gegen Acosta gewann. Der SV Lengede ist auch ein Urgestein der Landesliga und spielt derzeit seine 11. Saison in Folge darin. Noch nie waren sie dabei so akut abstiegsgefährdet wie in dieser Saison. Bemerkenswert für den traditionsreichen Verein in dieser ländlichen Region ist, dass der SV Lengede 26 Fußballmannschaften stellt (davon 21 Jugendmannschaften).

Noch etwas zum Ort Lengede: Lengede gehört zu Peine und liegt an der Grenze zu Braunschweig und Salzgitter. Traurige Berühmtheit erlangte Lengede durch das Grubenunglück, zwei Tage vor der Geburt meines Bruders Curre, am 24. Oktober 1963. 29 Bergleute überlebten das Drama nicht, als der Klärteich in Lengede einbrach und Schacht, Strecken und Stollen flutete.


Ground

Ich schrieb ja schon, dass das Robert-Koch-Stadion mein Lieblingsstadion in Braunschweig ist. Es ist auch neben dem Eintracht-Stadion das einzige in Braunschweig mit Tribüne. Nebenan im Prinzenpark liegt das des Nachbarn Freie Turner, mit seinem ebenfalls toll gelegenen Ground, dem Freie-Turner-Stadion. Benannt wurde der Ground im Jahr 2011 zum 100. Todestag von Konrad Koch nach dem Erfinder des Fußballs. In diesem Jahr wurden auch die schicke, überdachte Sitztribüne für 200 Zuschauer und der neue Sprecher- und Anzeigeturm eingeweiht. Es gibt keinen besseren Ground, welchen man nach ihm hätte benennen können, denn er war es, der den Bauern Franz dazu überredet hatte, einen Fußballplatz auf seinen Feldern (den Franzschen Feldern) zu schaffen. Seit dem Jahr 2011 steht auch eine von zwei Gedenktafeln in Braunschweig vor dem Eingang zum Stadion. Über diese so geschichtsträchtigen Städte gibt es noch viel zu berichten. Ein wenig mehr darüber könnt ihr in meinem Beitrag vom 13. Februar 2025 lesen.


Spiel

Erstmal vorweg etwas sehr Positives zum Spiel. Es war natürlich jederzeit sehr umkämpft, aber total fair. Der Schiri hatte einen easy Job und kam mit drei gelben Karten aus. Und es wurde auch so gut wie gar nicht rumgemotzt, weder seitens der Spieler noch seitens der Zuschauer. Nach einer kurzen Abtastphase gabs einen berechtigten Foulelfmeter für Lengede, der in der 16. Minute auch sicher verwandelt wurde. Dann übernahm Acosta nach und nach die Spielkontrolle, ohne dabei zu glänzen. So ging es mit einer etwas glücklichen Gästeführung in die Pause. In der zweiten Halbzeit sahen die Zuschauer einen einzigen Sturmlauf der Braunschweiger. In der Blitztabelle waren sie inzwischen auch hinter den SV Lengede auf einen Abstiegsplatz gerutscht. Aber es fehlte trotz des namhaften Sturmes mit Darboe, Neudorf und Oktay die letzte Konsequenz beim Abschluss. Und dann kommt in solchen Situationen natürlich auch noch Pech hinzu. Zwei Abseitstore und ein Knaller unter die Latte folgten. Ich fand mich etwas frustriert mit der Niederlage ab. Da kam die 90. Minute und sie kam mit Marley Oktay. Denn der setzte mit einer beispiellosen Aktion des Willens den Schlusspunkt des Abends und rettete mit seinem 13. Saisontor sein Team vor dem Platz, unterm Strich.


Stimmung

Das Traumwetter nutzten immerhin 160 Leute zum Besuch des Spieles. Gästefans konnte ich nur eine Handvoll ausmachen. Normalerweise erkennst du das ja am Outfit und am Torjubel und bei umstrittenen Szenen. Aber da war nicht viel zu sehen und zu hören, was bei der Bedeutung des Spieles schon ein wenig verwundert. Auch sonst fehlte das Übliche wie Fahnen, Schals, Tröten oder gar Gesänge fast komplett. Alle standen oder saßen sehr aufmerksam und gesittet im Stadion. Vor mir auf der Tribüne saßen auffallend viele Jungspunde, so um die 20 Jahre alt, aus anderen Braunschweiger Mannschaften. Einige von ihnen kannte ich vom Sehen und konnte sie auch ihrem Clus zuordnen.


Fazit

Mantel-Klaus ist eine absolute Instanz in der Braunschweiger Fußballszene. Seit mehr als 25 Jahren ist er nun bereits Stadionsprecher am Franzschen Feld. Da Klaus nicht gerade der seltenste Vorname ist, nannte man ihn zur Abgrenzung aufgrund seines gerne getragenen Ottmar-Hitzfeld-Trenchcoats Mantel-Klaus. Seit 2011 ist nun jede Woche für etliche Stunden der weiße, 8 Meter hohe Sprecherturm an der Ecke der Tribüne sein Revier. Mit Kaffee und Fluppen bezieht er Stellung und heizt Spielern und Fans ordentlich ein. Seine Baritonstimme hilft ihm dabei natürlich. Und dann findet Mantel-Klaus auch immer noch die richtige Mucke. So spielte er dieses Mal zum Einlaufen der Bedeutung des Spieles entsprechend, zum Beispiel Hells Bells von AC/DC.


Fotos


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