Benehmen ist nicht jedermanns Sache
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- 22. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Aug.
Fakten
*internationaler Indikator des Fußballniveaus vergleichbar mit anderen Ligen
** Anzahl Spiele im laufenden Jahr / Anzahl Spiele insgesamt
Vorspiel
Am Ostermontag ging es erstmal zum Mittagessen mit Familie ins Braunschweiger Traditionsrestaurant „Opatija". Seit mehr als 40 Jahren gibt es hier die üblichen Fleischberge zu vernünftigen Preisen. Für uns als Vegetarier ging es dafür zügig mit der Essensauswahl, da wir aus drei Gerichten inkl. Spargelkarte wählen konnten. Da zwei Tanten Ü90 mit Rollatoren dabei waren, sollte sich die Abfahrt hinauszögern. Somit fiel das Sightseeing in Adersheim aus. Ihr denkt, in einem 711-Seelen-Dorf gibt es nichts? Pustekuchen, der Wolfenbütteler Stadtteil hatte sogar mal eine Turmhügelburg auf einer Anhöhe. Davon sind noch der Burggraben und der sage und schreibe zwei Meter hohe Hügel vorhanden. Schau ich mir die Zugspitze Wolfenbüttels eben das nächste Mal an.
Über Hallendorf habe ich im Artikel des Spieles vom 19.03.2025 berichtet und will mich nicht wiederholen.
Beide Clubs liegen auf Abstiegsplätzen. Aber haben vor dem Nachholspieltag nur vier bzw. fünf Punkte Abstand zum rettenden Ufer. Während Adersheim aktuell mittel drauf ist, bekamen die Hallendörfer/Salzgitteraner seit Wochen eine Klatsche nach der anderen. Für Zündstoff war also gesorgt.
Ground
Der Ground liegt direkt an der Kreisstraße, nur 15 km von mir zu Hause in Braunschweig weg. Ergo liegt der Parkplatz lang und schmutzig zwischen Straße und Platz. Vor dem Kassenhäuschen gibt es ein herrlich selbstgemaltes Schild mit der Aufschrift „Heute Heimspiel". Rechts liegen dann die Funktionsräume im Zustand „naja“. Aber positiv, dass es hier das gute Wopi (für die Auswärtigen „Wolters Pilsener") gibt. An der Seite von der Straße weg steht erstmal ein Verschlag mit Grill. Es gibt Bratwurst und sonst nix. Dann zur Mitte hin das Prunkstück des Sportplatzes, eine überdachte Tribüne mit 40 Sitzplätzen. Die Schalen leuchten in den Vereinsfarben blau und weiß. Es gibt zwar nur einen Platz aber zum Glück mal wieder einen Rasenplatz. Alles in allem ein durchaus besuchenswerter Ground!
Spiel
Die Gäste aus Hallendorf begannen griffiger und waren überlegen. Allerdings traf die Arminia gleich mit dem ersten Angriff in der 11. Minute zum 1:0. Aber die Gäste verzagten nicht und griffen weiter an. Es ging ja quasi auch fast um ihre letzte Chance. Gut hat mir der zum Saisonende scheidende Gästecoach gefallen, der seine Mannen wie ein lodernder südeuropäischer Vulkan nach vorne trieb. Als der eine oder andere sich lauthals beim Schiri beschwerte, rief er sie unverzüglich und erfolgreich zur Disziplin auf. Und dann, unglaublich aber wahr, kam die Heimelf noch zweimal vor das Gästetor und knipste zweimal. Was für eine geile Effizienz! Und das zog wohl auch beim Coach den Stecker, denn danach wurde aus dem Vulkan ein Stilles Wasser. Sein Co-Trainer und wahrscheinlicher Nachfolger übernahm von da an das Kommando. Als dann nach der Pause gleich das 4:0 fiel, war der Drops endgültig gelutscht. Es zeigte sich, dass die quirligen Jungspunde der Gäste gegen die abgezockten, teilweise graumelierten Heimstürmer mit hoher Stirn chancenlos waren. Gegen Ende benahmen sich leider die Hallendörfer mal wieder komplett daneben. Sie pöbelten sich so dermaßen an und waren vom Schiri dabei nicht zu bremsen, dass dieser konsequenterweise einen von ihnen vom Platz warf. Selbst beim Verlassen des Platzes paulte er seine Mitspieler weiter an und diese steckten in keiner Weise zurück.
Stimmung
Von den ca. 90 Zuschauern waren vermutlich ca. 20 Gästefans. Diese saßen überwiegend auf der Tribüne. Sie hängten ein Vereinsbanner an selbige. So etwas finde ich richtig gut. Einige der Fans waren aber kaum zu ertragen. Sie kommentierten quasi jede Entscheidung gegen Hallendorf laut, unsachlich und aggressiv. Dabei taten sich gerade die weiblichen Anhänger besonders hervor.
Von den Heimfans war wenig zu hören. Nett anzuhören war jedoch die von Jubelmusik eingeleitete Vorstellung der Torschützen. drei von ihnen versuchten den Pöbelanten Einhalt zu gebieten. Ein wenig gelang es Ihnen immerhin nach etlichen Versuchen.
Fazit
Benehmen ist nicht jedermanns Sache. Die Hallendörfer Spieler und Zuschauer wurden ihrem Ruf leider wieder voll gerecht. Das muss wohl demnächst die Kreisliga aushalten. Und der offensichtlich vernünftige Trainer braucht sich das dann auch nicht mehr antun.
Fotos












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