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Es sind so arme Säcke!

  • Autorenbild: Cookie
    Cookie
  • 28. Juni
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 4. Sept.

Fakten

Stadion

Sportanlage Forstweg

Ort

Rühen-Brechtorf

Kapazität

1.000

Datum

28.06.2025

Spiel

VfL Knesebeck (2.) : VfB Fallersleben 2 (2.)

Ergebnis

2 : 4 (n. Verl.)

Zuschauer

650

Liga

Aufstiegsrelegation Bezirksliga Braunschweig 1

Ebene*

8.(Kreisliga Gifhorn) : 8.(Kreisliga Wolfsburg)

Liga (vollständig)

4 von 15

Ground - alt

nein

Ground - neu

ja - 141

Spiel in 2025 / Gesamt**

38 /281

*internationaler Indikator des Fußballniveaus vergleichbar mit anderen Ligen

** Anzahl Spiele im laufenden Jahr / Anzahl Spiele insgesamt



Vorspiel

15.5.25: Der VfL Knesebeck verspielt im direkten Duell mit Verfolger FC Schwülper mit der 0:2-Niederlage die Tabellenführung und den Aufstieg in die Bezirksliga am letzten Spieltag. Ein Punkt hätte gereicht.

21.6.25: Der VfL Knesebeck verliert das Kreispokalendspiel im Elfmeterschießen gegen den FC Schwülper nach Führung bis zur 85. Minute mit 4:5.

28.6.25: Der VfL Knesebeck verliert das Aufstiegsrelegationsspiel der Tabellenzweiten der Kreisligen Gifhorn und Wolfsburg gegen den VfB Fallersleben 2 in der Verlängerung mit 2:4.

Und das nach ihrer besten Saison aller Zeiten. Ich denke, dass das einzigartig im deutschen Fußball 2025 ist. Und ich bin sicher, dass ihr mir zustimmt, wenn ich sage:

Es sind so arme Säcke!

Der Gegner kam aus Fallersleben. Deren 2. stieg in den vergangenen Jahren bereits zweimal bis in die Kreisliga auf. Und hatte nun sogar die große Chance auf den dritten Aufstieg in kurzer Folge. Und sie standen ebenfalls im Kreispokalfinale in Wolfsburg und gewannen es im Gegensatz zu ihrem heutigen Konkurrenten jedoch souverän. Sie befinden sich also im absoluten Flow.


Zum Örtchen Knesebeck und ihrer trotzigen Hymne „Unser Knesebeck, das nimmt uns keiner weg" schrieb ich bereits im Bericht vom 21.6. etwas.

Auch Fallersleben, einer der größten Wolfsburger Stadtteile, schrieb Musikgeschichte. Der Name Hoffmann von Fallersleben dürfte auch denjenigen etwas sagen, die keinen Deutsch-Leistungskurs gehabt haben. Klar, der Bengel hat im 19. Jahrhundert auf Helgoland das berühmteste Lied der Deutschen komponiert. Der Song des deutschen Hochschullehrers für Germanistik wurde gegen starke Konkurrenz zur Nationalhymne auserkoren. Aber weshalb heißt August Heinrich Hoffmann eigentlich Hoffmann von Fallersleben? Die Lösung ist verblüffend einfach. Hoffmann hießen damals sehr viele und der Name war ihm somit zu popelig. Also hat er sich kurzerhand umbenennen lassen in Hoffmann von Fallersleben. Was meine Standesbeamtin Uschi wohl dazu sagen würde, wenn ich zu ihr käme und mich in „Cookie von Braunschweig" umbennen lassen wollte …


Ground

Das Relegationsspiel fand auf neutralem Boden, und zwar im beschaulichen Brechtorf, statt. Viel mehr Neutralität geht eigentlich nicht. Denn Brechtorf liegt im Kreis Gifhorn, aber ganz dicht an Wolfsburg. Ihr Verein, der TSV Grün-Weiß Brechtorf, kickt ebenfalls in der Kreisliga Gifhorn.

Nach einer rund 40-minütigen Fahrt von Braunschweig kamen wir rechtzeitig bei der Sportanlage Brechtorf an. Sehr dienstbeflissen wedelten 4 oder 5 Einweiser wild umher und winkten uns zu einem freien Parkplatz. Wir spürten also sofort die Bedeutung des Spieles. Sonst ist hier auch eher „tote Hose". Das Spektakulärste in Brechtorf seit Langem war ein Dachstuhlbrand vor Kurzem. Also ging es vorbei am B-Platz und dem Sportheim in in Richtung A-Platz. Aber erstmal stieg uns der Bratwurstduft in die Nüstern. Und für die Vegetarier gabs auch knusprige Pommes. Die Bratwürste wurden schon mal auf Vorrat gegrillt, um alle hungrigen Mäuler schnell zu stopfen - vorbildlich. Nicht ganz so gut war's um die Getränkeversorgung bestellt. Es wurde der heißen Temperatur entsprechend ordentlich geballert. Da kamen die Zapfer nicht gut hinterher, selbst während des Spieles nicht. Der Ground selbst wirkt beschaulich. Es gibt sogar eine niedliche überdachte Tribüne, auf die wir uns trollten, für knapp 30 Personen. Der Platz wirkt etwas, als läge er im Harzvorland, denn ihn säumen in lichter Reihe diverse Nadelbäume. An den Längsseiten, an einer hinter einem Wall liegen Getreidefelder. Es kommt nicht selten vor, dass die Pille darin landet. Die Suche gestaltet sich dann teilweise herausfordernd. Als sie einmal gar ziemlich hoch in der Fichte landete und der andere Ball (es gab nur zwei...) noch im Feld lag, kam es zu einer mehrminütigen Unterbrechung. Vielleicht sollte Brechtorf doch mal in eine dritte Pille investieren. Alles in allem ein besuchenswerter Ground.


Spiel

Seit ca. 8 Wochen wohne ich einem Aufstiegs-/Abstiegskampf und Relegations-/Pokalendspiel nach dem anderen bei. Herrlich! Und auch heute musste es einen Sieger geben. Das Spiel war aber in Hälfte eins etwas zäh. Höhepunkte gabs erst gegen Ende der Halbzeit. Nach 30 Minuten traf der VfL Knesebeck überraschend zum 1:0 und weckte Hoffnungen auf ein Happy End. Das war’s dann aber auch schon mit der Herrlichkeit der Gifhorner. Erst halfen ihnen noch Latte, Glück und Pfosten. Dann schepperte es, aber hochverdient zum Ausgleich und zur Führung für Fallersleben. Das 2:1 war ein richtig satter Spannschuss und zum Zungeschnalzen. Wir tranken langsam aus, und dann passierte noch ein kleines Wunder. In der 90. Minute staubte Müller nach einer Ecke zum Ausgleich ab. Vollkommen unverdient, aber was soll's. Der Fallersleber Sturmlauf setzte sich aber nahtlos in der Verlängerung fort und so trafen sie folgerichtig noch zweimal zum 4:2-Sieg. Der Sieg war hochverdient. Mindestens ab der zweiten Halbzeit zeigte sch die eklatante Überlegenheit hinsichtlich Fitness, Kondition und Schnelligkeit. Die überforderten Knesebecker lagen mehr auf dem Boden, als dass sie standen, von einem Wadenkrampf nach dem anderen geplagt. Sie gaben alles, aber sie konnten einem bald leid tun. Denn das dritte Fiasko war ihnen längst bewusst. Vielleicht ist das auch ein, wenn auch kleiner, Trost. Sie waren heute gegen einen klar besseren Gegner absolut chancenlos.


Stimmung

Die Stimmung war klasse. Und 650 Zuschauer bildeten eine würdige Kulisse. Die Knesebecker waren etwas in der Überzahl. Aber es waren auch viele Neutrale und Fans in Grün-Weiß vom gastgebenden Verein da. Zu Beginn machten die Knesebecker mehr Alarm. „VfL, VfL“, schallte es laut aus ihrem Block. Im Laufe des Spiels machten sich aber auch die Fallersleber Fans immer mehr bemerkbar. Und nach dem Führungstreffer zum 2:1 räucherten sie den Platz erstmal richtig ein. Na ja, und nach dem Schlusspfiff brachen alle Dämme und es wurde ausgelassen gemeinsam gefeiert. Danach gings noch ins heimische Vereinsheim und den Rest gaben sich die Kicker und Fans dann in Braunschweig.


Fazit

Wir hatten alles so schön geplant. Relegationsspiel, entspannt nach Hause, Gin Tonic machen und das U21-Finale genießen. Pustekuchen, die Verlängerung, die Ballsuche, die Trinkpausen und die Krämpfe der Knesebecker machten den Plan zunichte. Uschi peitschte unseren Zoe per Bleifuß auf 135 Stundenkilometer hoch. Doch als wir ankamen, stand es schon 0:2. Und der GT musste bis zur Pause warten. Aber schön war's doch!


Fotos

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1 Kommentar

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Leon
30. Juni
Mit 5 von 5 Sternen bewertet.

Danke für den Besuch. Ich hoffe wir konnten trotz der länge für eine gute Samstagabendunterhaltung sorgen. Freuen uns auch über erneuten Besuch nächste Saison in der Bezirksliga. Liebe Grüße und alles Gute aus Fallersleben

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