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Goseanna

  • Autorenbild: Cookie
    Cookie
  • 16. Aug.
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 19. Sept.


Fakten

Stadion

S-Arena

Ort

Goslar

Kapazität

5.000

Datum

13.08.2025

Spiel

Goslarer SC 08 (8.) : Braunschweiger SC Acosta (6.)

Ergebnis

0:1

Zuschauer

170

Liga

Bezirkspokal Braunschweig 2. Runde

Ebene*

7.(Bezirksliga Braunschweig 3) : 6.(Landesliga Braunschweig)

Liga (vollständig)

6 von 15

Ground - alt

nein

Ground - neu

ja - 145

Spiel in 2025 / Gesamt**

44 /287

*internationaler Indikator des Fußballniveaus vergleichbar mit anderen Ligen

** Anzahl Spiele im laufenden Jahr / Anzahl Spiele insgesamt



Vorspiel

Tochter Pauline kommt für ein paar Tage aus Hollywood zu Besuch. Da hieß es vorher noch einen Kick mitzunehmen. Und siehe da, der Bezirkspokal Braunschweig machts möglich. Und in Goslar war ich bisher nur zum Sightseeing. Die alte Kaiserstadt hat ja auch so einiges zu bieten. Nicht zu Unrecht ist sie Weltkulturerbestätte. Ein absoltes Highlight für mich persönlich ist der Weihnachtsmarkt dort. Ich liebe sowieso die romantische Stimmung auf schönen Weihnachtsmärkten. Und der Winterwald, liegt neben dem auch schon so schönen, normalen Weihnachtsmarkt, ist an Romantik kaum zu überbieten. Wenn es dann noch schneit, dann lassen dich die 60 bekerzten Tannenbäume nur so dahin schmelzen. Irgendwie geil, heute ist der heißeste Tag des Jahres und ich denke an Glühwein & Co. Wahrscheinlich bekommt mir die Hitze nicht!

Goslar liegt am Harzrand. Die Fahrt in der untergehenden Abendsonne von Braunschweig gen Harz war ebenfalls was schmalziges. Denn der im Abenddunst liegende Brocken kam mir immer näher. Rosamunde Pilcher und ich wären wohl ein Dreamteam :-).

Ich hatte den Goslarer SC 08 schon in der Vorbereitung bei den FT Braunschweig gesehen. War ganz ok (vgl. "1989" vom 14.7.25). Acosta ist einer meiner absoluten Lieblingsclubs und ich sehe sie häufig. Leider bin ich sicher, dass sie diese Saison absteigen. Aber immerhin gewannen sie das erste Ligaspiel.


Ground

Die S-Arena heißt seit 2010 so. In Langform bedeutet das Sparkassenarena. Mag ich nicht, diese Namen, aber nützt ja nichts. Eigentlich heißt das Stadion Osterfeldstadion. Das hört sich doch viel, viel besser an. 2009/2010 wurde der Ground komplett umgebaut. Die Heimspiele fanden damals im Stadion der Braunschweiger Eintracht statt. Es ist ein riesiges Gelände mit insgesamt 5 Plätzen und die S-Arena fasst 5.000 Zuschauer, was für die Bezirksliga total überdimensioniert erscheint.

Offensichtlich wurde aber bei der Ausschilderung geknausert. Denn das Navi führte mich da hin aber ich sah kein Schild zum Stadion. So latschte ich Richtung Badeanstalt und dort fand ich dann ein Schild S-Arena. Selbst auf dem Gelände mußte ich dann noch fragen, wo das Spiel stattfindet. Entweder das ist blind oder mir ist die Hitze auf den Bregen gegangen. Irgendwann war ich da und fand ein Schmuckstück vor. Sämtlich Zuschauer nahmen auf der 6-reihigen überdachten Haupttribüne platz. Linkerhand liegt eine unüberdachte Tribüne, rechterhand Stehtraversen und gegenüber sind nur die Trainerbänke. Alles ist schön mit Bäumen umrahmt. Nur hinter dem rechten Tor wurde es traurig. Denn dort lag ein vom Waldsterben kahl gelegter Hügel. Die toten Baumstämme wirken wie Mahnmale.

Catering war durchschnittlich, mit Bratwürsten und Pommes und ein paar netten Getränken. Stadionsprecher hat eine nette Stimme und ne Anzeigentafel gab es erstaunlicherweise nicht. Mit anderen Worten, es lohnt sich dort mal hinzufahren, am besten in der Abendsonne ;-).


Spiel

"Grottenkick", damit ist das Spiel treffend beschrieben. Ich hatte gedacht, dass "Klein gegen Groß" im Pokal Fight erwarten läßt. Wie man sich täuschen kann. Waren es die hohen Temperaturen oder allgemeine Lustlosigkeit? Spaß hat das Zusehen nicht gemacht. Kritisch muß man vor allen Dingen den Landesligisten sehen. Die spielerische Qualität entspricht nicht den Anforderungen. Und wenn dann, wie heute, die Laufleistung noch unterirdisch ist, dann "Gute Nacht, Marie". Mitte der zweiten Halbzeit fiel dann, wie so oft in solchen Spielen, noch der Siegtreffer für Acosta. Immerhin war das ein sehenswerter Freistoß. Danach spielten sie das Ding souverän runter.

Erwähnung muss noch der Schiri finden. Er zeigte eine stringente Spielführung. Aber es war schon heftig, wie diese aussah. Das Spiel war recht fair. Trotzdem zeigt der Mann in Schwarz bereits in den ersten 45 Minuten 7 mal Gelb. Dann beruhigte er sich und es folgte nur noch eine Karte. Kritisch muss ich erwähnen, dass einige Braunschweiger bereits fielen, wenn ein gegnerischer Fuß nur in der Nähe war. Hier ragte die Nummer 31, Jovanovic, besonders heraus. Er humpelte und schlich leidend vom Platz und ließ sich behandeln. Was für ein Weichei!


Stimmung

Unter den respektabelen 170 Zuschauern waren offensichtlich ca. 20 Braunschweiger Fans. Immerhin. Die Stimmung brandete bei den wenigen guten Szenen der Gastgeber gut auf. Das hörte sich schon ordentlich an. Die Ultragruppe bestand aus einer Person. Das war ein Trommler, der höchst respektabel fast ohne Pause supportete und ein reichhaltiges Repertoire an Songs in petto hatte. Als das Siegtor fiel, erhoben sich ein paar Braunschweger, drehten sich um und jubelten recht provokant Richtung Heimfans. Schätze, dass diese sich über irgendwas vorab geärgert hatten. Vielleicht war es das mehrfach laut geschmetterte "Landesliga, keiner weiß warum". Aber berechtigt war die Kommentierung auf jeden Fall. Auch drehten die Harzer Fans ziemlich frei, wenn besonders Jovanovic wieder zu Boden sank.


Fazit

Trinkfeste Insider können mit dem Ausruf "Goseanna" etwas anfangen. Denn Goslar steht nicht nur für den historischen Stadtkern, den Winterwald und die S-Arena. Goslar steht auch für das herrliche Gosebier. Aber während in den meisten Regionen mit dem Spruch "Prost, ihr Säcke" angestoßen wird, passiert das hier eben mit Goseanna. Wer das traurigerweise ziemlich unbekannte Gosebier nicht kennt, hat was verpasst. Die Puristen unter den Biertrinkern rümpfen nun natürlich mit der Nase, weil es mit dem Reinheitsgebot nicht viel am Hut hat. Aber es so säuerlich lecker und erfrischend - ich liebe es! Ich hatte das Gosebier in meinem alten Arbeitsort, Leipzig kennen und schätzen gelernt. Dort bekommst du das fast überall. Besonders die "Gosenschänke Ohne Bedenken" entwickelte sich zu meinem Lieblingsort. Es war übrigens auch Arschloch Putins Lieblingsort. Hier lernte er deutsch. Heute ist den Inhabern das nur noch peinlich. Die verschiedenen Gosebiere, vom Anfängertauglichen bis zum Profitrunk, kannst du mit diversen Likören, Sirups und Schnäpsen veredeln. Das Süß-Saure kommt richtig gut. Nur einmal blamierte ich mich bis auf die Knochen. Als ich großspurig erklärte, dass die Leipziger ein Bier namens Gosebier erfunden hatten. Der richtige Kenner klärte mich dann auf. Das Flüßchen Gose, aus dem das Wasser ursprünglich zur Gosebierherstellung entnommen wurde, fließt nämlich nicht durch Leipzig, sondern durch? Ihr ahnt es. Es fließt durch Goslar. Und seit dem 13. Jahrhundert löschten insbesondere durstige Bergleute aus dem Silberbergwerk ihren Brand mit dem säuerlichen Gosebier. Die Bergleute gaben bekannt, dass das Gosebier so gut wie das abgebaute Silber sei. Irgendwie kam es aber in Goslar etwas außer mode und Leipziger importierten das leckere Gesöff im 18. Jahrhundert!


Fotos

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