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Desinteresse für die Eintracht-Frauen

  • Autorenbild: Cookie
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  • 26. Aug.
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 29. Aug.


Fakten

Stadion

Sportzentrum Biberweg Platz 1 KR

Ort

Braunschweig

Kapazität

1.000

Datum

24.08.2025

Spiel

Eintracht Braunschweig Frauen (3.) : PSV Grün-Weiß Hildesheim Frauen (6.)

Ergebnis

1 : 0

Zuschauer

75

Liga

Oberliga Niedersachsen

Ebene*

4

Liga (vollständig)

2 von 14

Ground - alt / Anzahl Besuche

ja / 2

Ground - neu / Anzahl Grounds

nein

Spiel in 2025 / Gesamt**

47 / 290

*internationaler Indikator des Fußballniveaus vergleichbar mit anderen Ligen

** Anzahl Spiele im laufenden Jahr / Anzahl Spiele insgesamt


Vorspiel

Wo geht es heute hin? Es sollte trocken bleiben! Die Fahrradreifen haben ordentlich Druck drauf bekommen! Und die Eintracht-Frauen haben ein Heimspiel! Logo, da geht's hin. Für die Nicht-Braunschweiger: Eintracht hat drei Spielstätten: 1. Den Tempel für die Profis und die Zwote. 2. Das Leistungs-Nachwuchszentrum für alle Jugendmannschaften bis zur U19. 3. Das Sportzentrum Biberweg in Ölper für die Frauen und die 3. Herren.

Also dann auf nach Ölper. Nach ein paar Kilometern durch die City sollte es das letzte Stück an der romantischen Oker entlang gehen. Schöner Kontrast, da rechts das Heizkraftwerk liegt. Somit bekamen wir eine leichte Genickstarre nach links. Aber das sollte ja auf dem Rückweg wieder gerichtet werden. Ölper ist bekannt wegen zweier Dinge.

Erstens wegen des Tierheimes. 2.000 Tiere aller Art finden dort eine Heimat und warten auf ein neues Zuhause. Uschi und ich waren schon vor Jahren da und haben mit unserer tierlieben Pauline, einem blinden Hund, Gassi geführt. Weiß noch genau, dass mir etwas mulmig war, als ich ihn eine Treppe hochtragen mußte. „Beißt er mich?“, „Pinkelt er mich an?“, „Oder gar noch Ärgeres? “ Aber alles ging gut und es hat Spaß gemacht.

Zweitens kennt der eine oder andere das Denkmal dort. Ein Obelisk zu Ehren des Herzogs Friedrich Wilhelm. Er ist quasi für die Braunschweiger Kriegsinteressierten das, was Lothar Ulsaß für die Fußballinteressierten ist: die unumstrittene Lichtgestalt! Er und seine kleine, aber kampfstarke Truppe waren immer schwarz gekleidet. Man nannte ihn deshalb auch ehrfürchtig den „Schwarzen Herzog“. Am 1. August 1809 machten sie die zahlenmäßig weit überlegenen Truppen von Napoleon in Ölper platt. Deshalb nicht nur das Denkmal, sondern auch eine eigene Biersorte von Wolters namens „Schwarzer Herzog“.

Der Gast kam aus dem asbachuralten wie schönen Hildesheim. Leider inzwischen schon etwas geprägt durch die Nähe zu West-Peine. Der Club „Polizei-Sportverein Grün-Weiß Hildesheim“ wurde erst 1970 gegründet, als Dienstsportgruppe für Polizisten. Der Verein wirkt unspektakulär. Er steht auch eher für eine tolerante und familienbezogene Atmosphäre als für Leistungssport. Das größte Highlight der Vereinsgeschichte war ein Besuch von Miroslav Klose, der familiäre Beziehungen nach Hildesheim hat.


Ground

Der Ground hat eine spannende Umgebung. Die Oker und das Tierheim, welches direkt neben dem Sportgelände liegt, habe ich bereits erwähnt. Das Gelände liegt in unmittelbarer Nähe zum Eintracht-Stadion. Dazwischen liegt nur der Ölper See. Um diesen hatte schon Branko Zebec seine Spieler in der Saisonvorbereitung viele, viele Male herumgescheucht. Noch heute gibt es in Braunschweig das geflügelte Wort „Den müßte man 20 Mal um den Ölper See scheuchen“. Das fällt immer, wenn ein Kicker ein faules Auftreten an den Tag legt oder sonstigen Bockmist baut. Die große Anlage bietet 5 Plätze, die neben Eintracht Braunschweig natürlich auch der Heimatverein, der SV Ölper, nutzt. Die Frauen spielen auf Kunstrasen. Der Platz hat sogar eine elektronische Anzeigetafel. Zwischen Vereinsheim und Spielfeld stehen ein paar massive Holzbänke und -tische und laden zum Verweilen ein. Ein Grill bietet das Minimum, Bratwürste, an. In der Gaststätte weder Mineralwasser noch Cola Light. Auch hier besteht Potenzial.


Spiel

Die Rollen schienen klar verteilt. Der Zweite der Vorsaison empfing den Vorletzten. Und die Polizistinnen stiegen nur nicht ab, weil jemand zurückgezogen hatte. Und Eintracht startete auch gleich mit zwei Siegen in die Saison. Aber auf dem Kunstrasen sah man das nicht so richtig. Die Gäste spielten wacker mit und verteidigten gut. So fiel der etwas überraschende Führungs- und Siegtreffer auch glücklich nach einem dummen Abspielfehler im Spielaufbau. Während des gesamten Spieles glänzten beide Teams durch überraschend viele Fehlpässe. In der zweiten Hälfte brachten mehrere Einwechslungen bei den Blau-Gelben endlich etwas Schwung in den Laden. Insbesondere Vanessa Schäfer stach hier heraus, nicht nur durch ihren Pfostentreffer. Sie hat sich nun einen Startelfeinsatz mehr als verdient. Erst gegen Ende holte der Gast noch kurz die Brechstange heraus. Aber es reicht nicht mehr zum verdienten Punkt.


Stimmung

Es herrschte eine familiäre Atmosphäre unter den 75 Zuschauern. Ca. 5–10 kamen aus Hildesheim angereist. Wir hatten den Eindruck, dass alle Freunde und Familie waren. Zur Halbzeit und nach dem Spiel herzten Vati und Mutti die Tochter oder es gab Knutscher von der Freundin. Auch die anderen schienen jede Spielerin beim Namen zu kennen. Nett! Ganze zweimal, jeweils vor dem Anpfiff und nach dem Abpfiff, trötete einer laut ins Horn. Neben uns standen in der ersten Halbzeit die obligatorischen Klugscheißer und nervten etwas. Und ein Besucher gefiel mir am besten. Der fragte uns, ob hier Rauchverbot sei, weil er gar keinen rauchen sieht. Ich sagte ihm: „Nein, zieh dir eine Zichte rein“ und machte ihn damit offensichtlich glücklich.


Fazit

Ich bin gespannt, ob die Eintracht-Frauen nach dem einjährigen Regionalliga-Intermezzo 23/24 mal wieder hochkommen. Ich habe aber den Eindruck, dass das bei Eintracht niemanden interessiert. In immer mehr Ländern ist der Frauenfußball im Kommen. Langsam aber sicher erkennen auch in Deutschland einige Vereine das Image-Potential. Was irgendwann auch in wirtschaftlichem Erfolg münden wird. Beispiele für Vereine, die das begriffen haben, sind aktuell Union Berlin und der HSV. So sind inzwischen auch 11 der 14 Clubs der Frauen-Bundesliga von Herren-Erstligisten. Die Damen dürfen manchmal schon im Stadion spielen, der FC Bayern macht eine gemeinsame Meisterfeier und Vereinsbosse kommen vermehrt zu den Frauenspielen. Und bei Eintracht Braunschweig? Nichts außer Ignoranz! Der Verein verpennt die Entwicklung gänzlich. Auf Eintracht.com bekam gestern die U15 mehr Zeilen zugesprochen als die Frauen. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Weitsicht!


Fotos

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