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Trainer redet Tacheles

  • Autorenbild: Cookie
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  • 3. Nov.
  • 4 Min. Lesezeit

Fakten

Stadion

Bezirkssportanlage Franzsches Feld E-Platz

Ort

Braunschweig

Kapazität

1.000

Datum

02.11.2025

Spiel

Braunschweiger SC Acosta (10.) - Germania Wolfenbüttel (14.)

Ergebnis

2 : 1

Zuschauer

128

Liga

Landesliga Braunschweig

Ebene*

6

Liga (vollständig)

8 von 16

Ground - alt / Anzahl Besuche

ja / 3

Ground - neu / Anzahl Grounds

nein

Spiel in 2025 / Gesamt**

63 / 307

*internationaler Indikator des Fußballniveaus vergleichbar mit anderen Ligen

** Anzahl Spiele im laufenden Jahr / Anzahl Spiele insgesamt


Vorspiel

Nach zwei Wochen Kreta mit zwei neuen Grounds in einem neuen Land, nun wieder der herrliche Heimatfußball. Nur das Wetter, das hätte ich sehr gerne mitgenommen. allerdings war es für unsere Verhältnisse noch ganz ok. So konnten wir alles bis auf die Rückfahrt im Trockenen genießen. wir griffen erstmal auf Altbewährtes zurück. Und zwar die Landesliga Braunschweig mit einem Heimspiel des von uns sehr geschätzten Braunschweiger SC Acosta. Dieser empfing den BV Germania Wolfenbüttel aus der nahegelegenen Jägermeistermetropole. Acosta rettete sich letzte Saison nur durch Dusel und den Rückzug eines Konkurrenten. Ihr kurzfristiges Ziel lautet: Nichtabstieg. Mittelfristig wollen sie einfach stabil in der Liga bleiben. Germania ist Aufsteiger. Ich war gespannt, ob noch was vom Aufstiegsflow zu sehen war. Acosta steht etwas vor den Abstiegsrängen. Wolfenbüttel auf einem solchen, bereits mit 4 Punkten bei mehr Spielen Abstand. Sie müssen aufpassen, dass der Abstand nicht schon zum Jahreswechsel sehr groß ist. 

Das Spiel bekam am Tag zuvor mal richtig Brisanz. Der Braunschweiger Trainer, Joshua Siewers, sprach mal richtig Tacheles. Seine Headline lautete "Alles wirkt verschlafen und verträumt" im Verein. Der 22-jährige Jungspund rechnet gnadenlos mit Spielern und Funktionären im Verein ab. Er untermauerte seine Kritik mit mehreren Beispielen, wie Spieler mit Restalkohol und Funktionäre, die sich um Wenig kümmern. So waren wir gleich noch gespannter auf das Spiel. Kommt nun eine Reaktion der Mannschaft? Und wenn ja, in welche Richtung?


Ground

Den Ground, herrlich gelegen im Prinzenpark habe ich schon hinlänglich beschrieben. Zum Beispiel hierhttps://www.cookiehoppt.com/post/ihr-bester-saß-in-detmold-ein

Aufgrund des durchgeweichten Platzes im Konrad-Koch-Stadion musste man heute leider ausweichen auf den KR-Platz E. Dieses ist einer von ihren 7 Plätzen. Einen davon nutzt allerdings ihr Nachbar, die Freien Turner Braunschweig. Ein Vereinslokal, in das die Gäste dürfen gibt es leider nicht. Eigentlich unglaublich bei der Größe und der Bedeutung der Anlage. Eine Grill- und Getränkewagen mit den üblichen Fanfressalien muss dann eben herhalten. Die beiden Ladies dort bedienen ihre Gäste jedoch dermaßen charmant, dass alle höchstzufrieden mit der Bratwurst und dem Bier wieder abdampfen. Zwei weitere Highlights der Anlage sind das informative Stadionheft, sowie der Stadionsprecher, Mantel-Klaus. Siehe auch hier:  https://www.cookiehoppt.com/post/mantel-klaus-spielt-hells-bells

Logischerweise wieder mit smarter Moderation, Hells Bells und allen notwendigen Infos. Nur die Finger des Schiris konnte er aus seinem Turm aufgrund der größeren Entfernung zum E-Platz nicht so richtig erkennen. Er gab aber alles vermutete dann eben mal 1-2 Minuten Nachspielzeit. 

Als kleines Schmankerl fand direkt neben dem E-Platz auf dem F-Platz ein Spiel der 2. Kreisklasse statt. Acostas 4. empfing dort zeitgleich die SG BSV Ölper/SV Ege 2. So konnte man immer bei Unterbrechungen einen Blick zu diesem Spiel werfen, was ebenfalls mit 2:1 für den Gastgeber ausging. Du hattest nur immer etwas Muffe, dass du die Pille von hinten an die Omme geballert bekamst. Passierte aber glücklicherweise nicht. 


Spiel

Die erste Halbzeit war ausgeglichen. Das Spiel war richtig schön umkämpft, wie man das ja bei der Brisanz auch erwarten durfte. Und schön für uns fielen auch 3 Tore in den ersten 45 Minuten. Das schönste kickte der Heim-Käpt’n, Niklas Neudorf. Der wird von allen hier nur "Der Lange" genannt. Viel dürften auch an 2 Metern nicht fehlen. Sein Tor zur 2:1-Führung war richtig schön anzusehen. Wir konnte aus unserer Position gut erkennen, wie er aus ca. 20 Metern Maß nahm und die Kugel rechts unten reinzwirbelte. In Halbzeit zwei fiel kein Treffer mehr aber das Spiel lebte von der Spannung und stand bis zum Schluss "auf Messers Schneide". Beide Teams spielten munter drauf los und hatten noch gute Chancen. Letztendlich war der Sieg für Acosta aber verdient. Germania konnte einem etwas leidtun. Wenn du unten drinsteckst, dann fehlt dir eben auch das notwendige Glück. Aber ich bin optimistisch, dass da noch was geht im Abstiegskampf für die Blau-Gelben. Der Flow ist nämlich noch zu spüren. 


Stimmung

Die Stimmung war sehr verhalten. Eigentlich ist hier am Franzschen Feld leider irgendwie nie richtige Fußball-Atmosphäre. Und bei herbstlichem Wetter auf dem E-Platz nun vielleicht noch etwas weniger als ansonsten. Auch gepöbelt wird hier nicht. Selbst bei den Toren hält sich der Lärmpegel in Grenzen. Die Vogelwelt des nahen Prinzenparks wird immerhin nicht verschreckt. Also waren wohl eher 128 stille Genießer anwesend. Gästefans konnte ich keine ausmachen. Es waren aber bestimmt auch ein paar Stille unter uns. 

Neben uns stand ein Typ, der von den Germania-Spielern begrüßt wurde. Da fragte ich doch gleich mal nach dem Grund. Der nette Kerl war Georges Didier Bakondon. Er ist ein Fußball-Vagabund der Braunschweiger Szene. Als Spieler und Trainer war er schon für beide heutigen Teams tätig. Aber auch für BSV Ölper, die Freien Turner Braunschweig, Arminia Vechelde, Fortuna Lebenstedt, Vahdet Braunschweig, SV Teutonia Groß Lafferde, TSV Schöppenstedt und den FC Wenden. Nun ist er gerade wieder auf dem Markt. Mal gucken, wo wir ihn als nächstes wieder sehen. Ich behalte dich im Auge, Georges.


Fazit

Ich komme noch mal auf den Acosta-Trainer, Joshua Siewers, zu sprechen. Seine Mannschaft hat auf jeden Fall eine positive Reaktion auf seine unverblümte Kritik gezeigt. Er gab danach an, dass er "Andere Worte hätte wählen können". Aber ich finde es sehr erfrischend und total positiv, dass auch mal einer Tacheles redet. Tacheles kommt aus dem Jüdischen und bedeutet "Ziel". Und die Redewendung bedeutet, dass man offen, direkt und unverblümt seine Meinung sagt, auch bei unangenehmen Themen, um seine Ziele zu erreichen. Das finde ich gut und hoffe, dass er damit den gewünschten Erfolg erzielt. Ich drücke dir dafür jedenfalls kräftig die Daumen. Und der Anfang wurde ja heute dafür zumindest spielerseitg gemacht. Nun sind noch die Funktionäre dran!


Fotos

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