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Piazza di Weddel

  • Autorenbild: Cookie
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  • 2. Juni
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 19. Aug.


Fakten

Stadion

Sportplatz Weddel

Ort

Cremlingen

Kapazität

3.000

Datum

01.06.2025

Spiel

VFR Weddel : Braunschweiger SC Acosta 2.

Ergebnis

0 : 5

Zuschauer

92

Liga

Kreisliga Braunschweig

Ebene*

8

Liga (vollständig)

6 von 14

Ground - alt / Anzahl Besuche

nein

Ground - neu / Anzahl Grounds

ja / 135

Spiel in 2025 / Gesamt**

31 / 274

*internationaler Indikator des Fußballniveaus vergleichbar mit anderen Ligen

** Anzahl Spiele im laufenden Jahr / Anzahl Spiele insgesamt



Vorspiel

Unsere Wahl für diesen Tag fiel auf den Sportplatz Weddel. Dort duellierten sich in der Kreisliga Braunschweig der heimische Verein für Rasensport (natürlich sind die Vereinsfarben grün und gelb) und Acosta 2. aus Braunschweig. Weddel hat man gerade so den Abstieg vermeiden können. Meines Wissens hat Weddel nur in den 70/80er Jahren Bezirksfußball gesehen und das scheint auch bis auf Weiteres so zu bleiben. Acosta 2. hingegen schon öfter einmal. Die armen Säcke durften schon zweimal nicht aufsteigen, weil es ihre erste nicht in die Landesliga geschafft hatte. Fast wäre ihnen das dieses Jahr das dritte Mal passiert. Nur ganz knapp konnte die erste die Klasse erhalten. Es fehlte heute also nur ein mickriges Pünktchen, um den Aufstieg sicher im Sack zu haben. Wenn ihr Park-Partner und Konkurrent, Freie Turner Braunschweig 2., in Mascherode vergeigt, wären sie sowieso hoch in die Bezirksliga.

Trainer der Braunschweiger ist ein Urgestein, nämlich Uwe Stucki. Jahr für Jahr muss er mit allen Problemen einer Zweiten leben, da bei Bedarf die Besten in der Ersten helfen müssen und er dann Spieler der Alten Herren oder der A-Jugend einbauen muss. Und er nölt nie rum, sondern meistert diese Situationen stets mit einer Bärenruhe sehr erfolgreich.

Weddel? Da klingelt bei dem einen oder anderen Bahnfahrer doch etwas?! Genau. Ein Schildbürgerstreich sondersgleichen hat seit über 30 Jahren zur Folge, dass die Bahnverbindung zwischen Braunschweig und Wolfsburg, die sogenannte Weddeler Schleife, nur eingleisig genaut wurde. Das ist echt geil, wenn sich Züge entgegenkommen, sogar ICE und auch Güterwagen. Im Videospiel würden sie übereinander hüpfen, wenn man die Entertaste nur rechtzeitig drückt. Aber in echt? Nach über 30-jähriger Bedenk- und Bauzeit gibt es nun endlich zwei Gleise. Damit hat Weddel nun sogar mehr Gleise als Gaststätten. Aber wer weiß, ob das so bleibt. Denn auch so ballern die Weddeler wohl genug. Alleine in den letzten vier Wochen wurden zwei Brenner aus dem Verkehr gezogen (mit 1,72 und 3,90 Umdrehungen). Es ist ja bei nur einer Kneipe auch nicht so schwer für unsere Freunde und Helfer, die richtige Position zum Einkassieren zu finden. In Weddel wirst du aber als Autofahrer auch vor harte Bewährungsproben gestellt. Eigentlich stehst du nur vor dem geschlossenen Bahnübergang. Es lohnt sich auch kaum, die Schranken zu öffnen, da der nächste Zug schon naht. Und wenn der ICE mit 160 Sachen durchbügelt, wackeln schon mal die Eckfahnen des nahegelegenen Grounds.


Ground

Der Ground ist eine wahre Perle des Braunschweiger Landes. Er liegt idyllisch am Ortsrand, und knallt ein Spieler die Pille über den Zaun, kommt sie der Weddeler Schleife schon ziemlich nahe. Wenn du hier ankommst, ist alles in den Vereinsfarben Grün und Gelb gehalten. Sogar die Aschenbecher, die wohl mal Blumentöpfe waren, sind grün und gelb angepinselt. Viele Fahrräder stehen vor dem Eingang. Es hat sich wohl rumgesprochen, dass die Grünen hier auf Zack und auf zusätzliche Einnahmen aus sind. Und dann der Blick aufs Gelände. Ein Traum! Wie auf einer italienischen Piazza. Linker und rechter Hand die Funktionsgebäude samt Grill und dazwischen der wunderbare Platz. Ein schöner großer Baum, ich glaube eine Platane, spendet Schatten vor der Mittagssonne. Darunter stehen zwei große und massive runde Tische, die zum Verweilen einladen. Das wirkt einfach sehr gast- und kommunikationsfreundlich. Die Botschaft lautet: „Kommt und macht es euch nett bei uns.“ Wenn du dann doch weiter musst, kommt noch ein weiterer Baum und dann liegt der Rasenplatz vor euch. Der Ground wirkt schon etwas in die Jahre gekommen. Eine abgeranzte Aschenbahn ummantelt ihn. 8 bis 10 Bänke ermöglichen es netterweise den Zuschauern, zu sitzen, wenn sie das wollen. Und es gibt noch ein weiteres absolutes Highlight. Eine herrliche Stehtribüne mit ein paar Reihen ist der Hammer. Das letzte Mal Unkraut gejätet wurde wohl zu Zeiten von Dieter Thomas Hecks Hitparade. Pusteblumen und andere Wildkräuter sprießen hier wie in einem Naturschutzgebiet oder einem Botanischen Garten.

Klare Hopperempfehlung!


Spiel

Sepp Herberger sagte schon: „Ein Spiel dauert 90 Minuten.“ Das galt heute in Weddel nicht. Es dauerte 15 Minuten. Immerhin 30 Minuten tat sich erstmal wenig und der krasse Außenseiter stemmte sich mit allem, was er hatte, gegen die erwartete Niederlage. Der Trainer puschte seine Mannen und sie feuerten sich gegenseitig an. Das zeugte von hohem Sportsgeist. Dann aber kamen die 15 Minuten vor der Halbzeit. Fünfmal schlug es ein an der Weddeler Schleife. Und es waren schöne Tore. Insbesondere ihr Goalgetter Ole Schene glänzte durch zwei eiskalte Tore, nachdem Steckpässe ihn erreichten und er spielend leicht einnetzte. Immerhin waren das schon seine Tore Nummer 44 und 45! Und das in nur 26 Spielen, Wahnsinn! Der Bengel hat ein riesengroßes Potenzial! Danach stemmten sie die Weddeler wieder erfolgreich gegen weitere Tore. Acosta fieberte schon den Getränken entgegen und so blieb es beim 0:5.


Stimmung

Ich hätte mit mehr Zuschauern als 92 gerechnet. Die meisten davon kamen aus dem hiesigen Dorf. Gesänge, Trikots und Fahnen oder so gab's nicht. Und auch die Tore wurden verhalten bejubelt. Emotionale Höhepunkte waren je eine Verabschiedung auf jeder Seite, als ein Spalier gebildet wurde und es herzliche Umarmungen gab.

Dann fieberten aber alle dem Schlusspfiff entgegen. Und endlich, da war er. Ein Platzsturm blieb zwar mangels Masse aus, aber die Sektduschen sollte es geben. Und natürlich die nicht enden wollenden Rufe „Nie mehr Krei(es)s­liga, nie mehr, nie mehr". Die eine fehlende Silbe wurde elegant, wie kreativ, mit einem „es" dazu komponiert, damit es rhythmisch passte. Nachdem der Song ungefähr das 7. Mal angestimmt worden war, tummelten wir uns und düsten davon.


Fazit

Ein kleines Highlight war für uns die Hin- wie Rückfahrt. Denn endlich mal nutzten wir unsere noch recht neuen E-Bikes dazu. 10 Kilometer ging es von uns in Braunschweig nach Weddel. Und das überwiegend durch das wunderbare Naturschutzgebiet Riddagshäuser Teiche. Und da der angekündigte Regen glücklicherweise aus blieb, krönten wir diesen schönen Hopperausflug mit einem Einkehrschwung in den Löwengarten. Vielleicht war es etwas makaber, da der Löwengarten direkt vor dem Ground des unglücklich Unterlegenen im Aufstiegskampf, den Freien Turnern Braunschweig 2, liegt. Für alle Auswärtigen sei erwähnt, dass das der schönste Biergarten Braunschweigs ist. 150 Plätze unter alten Bäumen im Prinzenpark gibt es hier und es lässt sich hier herrlich sitzen, trinken und bei Bedarf auch Fußball auf einer großen Leinwand genießen. Imbisse wie eine leckere Currywurst/Pommes werden auch gereicht.

Nochmal eine klare Empfehlung!


Fotos


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