Torte statt Bratwurst

Fakten

Stadion	Sportzentrum Heiligendorf B-Platz
Ort	Heiligendorf
Kapazität	1.000
Datum	27.11.2024
Spiel	TSV Heiligendorf (6.) : Sport Union Wolfsburg (14.)
Ergebnis	1 : 1
Zuschauer	21
Liga	Kreisliga Wolfsburg
Ebene*	8
Liga (vollständig)	1 von 15
Ground - alt	nein
Ground - neu	ja - 114.
Spiel in 2024 / Gesamt**	74 von 233

*internationaler Indikator des Fußballniveaus vergleichbar mit anderen Ligen

** Anzahl Spiele im laufenden Jahr / Anzahl Spiele insgesamt

Vorspiel

Endlich wird das Wetter besser. Vorige Woche war noch Pisswetter bei 3 Grad und heute schon Pisswetter bei 6 Grad. Meine Wahl fiel auf Heiligendorf, ein Dorf südlich von Wolfsburg über der A2. Die Auswahl war aber auch gering, da die Rasenplätze in Braunschweig derzeit gesperrt sind. Etwas mulmig war mir schon, als ich mich nach ner knappen halben Stunde dem kleinen Kaff näherte. Wie schon im Namen "Heiliges Dorf" steckt, wurde von hier aus im Mittelalter die Christianisierung vorangetrieben. Als Atheist hatte ich etwas Muffe, dass der eine oder andere Käscher noch im Hinterhalt ist und mich greift. Ging aber gut! Aktuell gibt es nur ein Highlight in und um Heiligendorf und das heißt im Netz "K111 bekommt Bäume". Ich fragte mich, ob unsere Freundin Astrid hier ihre Finger im Spiel hatte, da sie sich ja beruflich um so was kümmert. Ihr habt es vielleicht gelesen, seit zwei Wochen bin ich Vegetarier. Am härtesten ist dabei, dass ich beim Hoppen auf meine Bratwurst verzichten muß. Im Rahmen meiner Vorbereitung fand ich aber dafür ein Café im Ort. Und plante einen Besuch dort ein. Und was soll ich euch sagen? Das "Café Gärtners Tochter" ist ein Traum. Unheimlich gemütlich eingerichtet und die ober leckere Stachelbeer-Marzipantorte trösteten mich über die Bratwurst hinweg!

Ground

Der Ground liegt direkt an der Hauptstraße durchs Dorf (aber nicht an der K111 :-)). Zufrieden mit der Torte im Magen kam ich an und es begann natürlich genau da in Strömen zu regnen. Das freut das leidgeplagte Hopperherz natürlich. Vorbei am gepflegten Rasenplatz ging es zum Kunstrasenplatz, Marke 08/15. Keine Bänke oder was zum Unterstellen aber egal, vielleicht erwärmt mich ja das Spiel. Und einen Pluspunkt hat die Anlage auf jeden Fall. Es gibt ein gepflegtes Vereinslokal, die "Hasenwinkel Stuben". Das suchte ich in der Pause auf, um mich etwas aufzuwärmen. Es gibt eine recht ordentliche Speisenauswahl, obwohl nur ein paar Dartspieler drin waren. Dann stürzte ein junger Kerl herein und rief dem asiatischen Gastwirt zu "Nen Halben, bitte". Damit konnte der Gastwirt leider gar nichts anfangen und blickte den Gast ratlos an. Als dieser dann "Ein großes Bier, bitte" sagte, strahlte der Wirt und machte den Halben klar.

Spiel

Wenn der 6. gegen den 14. und somit Vorletzten spielt, erwartet man ein überlegenes Spiel der Gastgeber. Aber nichts da, Sport Union Wolfsburg war leicht überlegen und erzielte in der 24. Minute sogar die verdiente Führung. Fünf Minuten vor Ende der ersten Hälfte legten die Heiligendorfer dann auf einmal los wie die Feuerwehr, mit einem Lattentreffer und so weiter. Und so ging es erstaunlicherweise die gesamte zweite Halbzeit weiter. Da fragt man sich, warum nicht gleich so. Mit Pech und Unvermögen wollte die Pille aber bis zur 90. Minute nicht rein. Dann endlich aber doch noch und fast hätte es sogar in der fünfminütigen Nachspielzeit den verdienten Siegtreffer gegeben. Aber eben nur fast.

Stimmung

Mit 21 Zuschauern hielt sich das Zuschauerinteresse, wohl auch wegen des herrlichen Wetters, in Grenzen. Es war keine angenehme Stimmung, was an den Gästen aus Wolfsburg lag. Die waren sehr prollig unterwegs. Dabei stach ihr Trainer noch besonders hervor. Er schrie nur dummes Zeug herum und zeigte seinen Charakter, als er nach dem Führungstreffer obszöne Gesten zur Bank der Gastgeber machte. Die Gastgeber inklusive ihrer paar Fans machten dagegen einen vernünftigen Eindruck. Der Trainer bat dann einen Ordner dem Trainer der Gäste Einhalt zu gebieten. Aber der machte nichts. Umso mehr freute es mich, dass kurz vor Schluss wenigstens noch der Ausgleich fiel. In diesem Zusammenhang sei noch der zehnjährige(!) Linienrichter erwähnt. Er bot nicht nur eine fehlerfreie Leistung, sondern er ermahnte mehrfach die Zuschauer mit "Seien sie bitte ruhig", wenn zu laut gemeckert wurde. Aus dem Bengel wird mal ein richtig guter Schiri!

Fazit

Solltet ihr mal in der Nähe von Heiligendorf sein, dann empfehle ich euch dringend das "Café Gärtners Tochter" zu besuchen!

Fotos